Gesundheit • 02. Mai 2018 • 2 Min. Lesezeit
Metalle im Wasser
Wenn Trinkwasser das Wasserwerk in Deutschland verlässt, ist es generell von einwandfreier Qualität. Auf dem Weg zum Wasserhahn können sich jedoch Metalle im Wasser absetzen. Ob dies ein Gesundheitsrisiko ist, erfahren Sie hier.
Sind Metalle im Wasser schädlich? Und - wie kommen sie da überhaupt hinein?
Wenn Trinkwasser das Wasserwerk in Deutschland verlässt, ist es generell von einwandfreier Qualität. Auf dem Weg zum Wasserhahn können sich jedoch in den Rohren und Armaturen Schwermetalle ablösen, die dann vom Wasser aufgenommen werden können. Vor allem bei älteren Hausanlagen und Rohren ist diese Gefahr gegeben. In vielen Städten sind schon viele Rohre ausgetauscht worden, um diesen Ablagerungen entgegenzuwirken. Für die Rohre auf dem eigenen Grundstück und im Haus sind jedoch die Hauseigentümer selbst verantwortlich. Sollte man als Mieter immer wieder augenscheinlich Metallverunreinigungen im eigenen Trinkwasser finden, sollte man in jedem Fall den Vermieter auf einen Austausch ansprechen.
Nickel ist das Problem Nr. 1
Wenn eine Grenzwertüberschreitung eines Metalls im Trinkwasser vorliegt, dann handelt es sich in den allermeisten Fällen um Nickel. Nickel wurde vor rund 30 Jahren in den meisten Armaturen verarbeitet - und wenn diese innen nicht komplett verchromt wurden, geraten Wasser und Nickel im Prinzip ständig in Berührung. Der Grenzwert für Nickel liegt im deutschen Trinkwasser bei 20 Mikrogramm pro Liter - in fast jedem zehnten deutschen Haushalt wird dieser Wert überschritten. Sehr hohe Konzentrationen an Nickel können Darmschäden oder sogar Beschädigungen des Hirns verursachen - solche Fälle sind jedoch in Deutschland sehr selten. Was sich aber nach dem Verzehr von nickelhaltigem Wasser in jedem Fall bemerkbar machen kann, sind Krämpfe und Magenschmerzen. Nicht selten treten bei zu großer Nickelaufnahme auch unangenehme Ekzeme und Hautausschläge auf.
Auch Kupfer- und Bleireste lassen sich finden
Zu den weiteren Schwermetallen im Trinkwasser gehört das Kupfer - es rangiert hier an zweiter Stelle. Kupfer ist zwar ein notwendiges Spurenelement, jedoch in zu hoher Konzentration ebenfalls schädlich. Vor allem Säuglinge und Kleinkinder sollten mit keinem zu kupferhaltigen Wasser in Berührung kommen - sie könnten ansonsten schwere Leberschäden davontragen. Manchmal lässt sich der Kupfergehalt anhand seiner rötlichen Farbe im Wasser erkennen. Fast genauso oft taucht schließlich auch noch Blei auf - lange Zeit wurden viele Wasserleitungen aus Blei gefertigt. Seit 1973 ist dies verboten, jedoch sind immer noch viele Bleileitungen in Betrieb. Akute Bleivergiftungen sind zwar extrem selten, aber wer ständig Blei mit Wasser zu sich nimmt, der läuft Gefahr, an einer chronischen Bleivergiftung zu erkranken. Diese wirkt sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System und auf das Nervensystem aus, kann aber auch zu veränderten Verhaltensweisen führen. Wenn der Verdacht besteht, dass Bleileitungen durchs Haus führen, dann sollte das Wasser auf gar keinen Fall für Babynahrung verwendet werden.
Ruhe bewahren
Zuletzt sei noch gesagt, dass man, wenn man Schwermetalle bei sich im Trinkwasser vorfindet, in jedem Fall die Ruhe bewahren sollte. Kleinere Mengen, die aufgenommen werden, richten nicht sofort verheerende Schäden im menschlichen Körper an. Nur bei einer Dauerbelastung sollte zwingend gehandelt werden. Tauchen immer wieder Schwermetallreste im Trinkwasser auf, dann sollte dies nicht mehr zum Trinken verwendet werden. Zum Duschen, Baden oder auch Waschen lässt es sich vorerst aber weiterhin nutzen. Handlungsbedarf besteht allerdings in jedem Fall, wenn das Wasser trübe aussieht oder übel riecht. In solch einem Fall sollte eine Wasserprobe beim örtlichen Gesundheitsamt eingereicht werden. Dieses schickt die Probe an ein Labor, wo eine genaue Analyse erstellt wird. Das Ergebnis dieser Analyse macht es häufig auch leichter, den Hausbesitzer oder die Miteigentümer von der Notwendigkeit eines Rohraustausches zu überzeugen.