Wissen • 26. April 2018 • 3 Min. Lesezeit
Eine kleine Wasserkunde
Der Mensch besteht zu über 70% aus Wasser. Daraus kann man schließen, dass Wasser unerlässlich für uns ist. In diesem Beitrag erhalten Sie eine kleine Wasserkunde.
Trinkwasser in Deutschland
Mineralwasser und Trinkwasser sind für uns Menschen sehr gesund - sogar lebenswichtig: Alle Menschen brauchen Wasser. Es ist zudem der Ursprung allen Lebens auf der Erde. Es ist für den menschlichen Organismus so wichtig wie die Luft zum Atmen. Doch Wasser auf der Welt ist knapp und viele Menschen haben keinen Zugang zu natürlichem oder sauberen Trinkwasser. In Deutschland ist Wasser und vor allem Trinkwasser zur Genüge vorhanden. Wasser wird in unterschiedlicher Weise getrunken. Vom Leitungswasser über das günstige oder teurere Mineralwasser aus dem Supermarkt bis hin zum Edelwasser im Spitzen-Restaurant, wo die Flasche schon einmal 15, 20 oder mehr Euro kostet. Im Folgenden finden Sie eine kleine Wasserkunde: Gehen wir dem Wasser, wie wir es heute trinken, auf den Grund!
Viele Mineralwasser und die Wasservielfalt in Deutschland
In Deutschland gibt es rund 500 verschiedene Mineralwässer. Hinzu kommen etwa 50 ausländische Mineralwasser-Sorten, die in Supermärkten und Restaurants angeboten werden, sowie zahlreiche sogenannte Tafel-, Quell- und Heilwasser. Natürliche Mineralwässer haben ihren Ursprung im unterirdischen Vorkommen, das heißt, der Ursprung ist das Regenwasser, das über viele Jahre durch Gesteins- und Erdschichten hindurchsickert. Doch das Mineralwasser, das wir trinken, hat mit dem Regenwasser hinsichtlich Qualität, Verunreinigungen etc. nur wenig zu tun: Auf dem Weg durch den Untergrund wird das Regenwasser gereinigt und gefiltert und es reichert sich mit zahlreichen Spurenelementen und Mineralstoffen an. Wie stark diese Anreicherung ist und wie hoch letztendlich auch die Wasserqualität ist, hängt stark von den Gesteinen sowie der Erde in der jeweiligen Region ab. Das Siegel des natürlichen Mineralwassers wird zudem nur für Wasser vergeben, das eine ursprüngliche Reinheit besitzt und direkt am Quellort in Flaschen abgefüllt wird. Innerhalb Deutschlands ist das natürliche Mineralwasser das einzige Lebensmittel, das mit einer amtlichen Anerkennung versehen werden muss. Mit anderen Worten: Wenn ein Wasser sich Mineralwasser nennt, dann ist dieses amtlich anerkannt. Voraussetzung hierfür ist, dass der Gehalt an Mineralstoffen gleichbleibend hoch ist. Die Konzentration bzw. der Gehalt an Mineralstoffen bei jedem Mineralwasser ist am Etikett ablesbar. Zu den wichtigen Mineralstoffen gehören etwa Kalzium und Magnesium. Wenn Sie in diesem Zusammenhang beispielsweise ein Mineralwasser mit viel Magnesium oder Kalzium möchten, dann sollten Sie auf die Aufschrift "kalziumhaltig" bzw. "magnesiumhaltig" auf der jeweiligen Flasche achten. Manchmal müssen Mineralwässer jedoch auch streng Grenzwerte einhalten, so zum Beispiel bei Mineralwässern, die für die Zubereitung von Säuglingsnahrung verwendet werden. Diese müssen vor allem wenig Natrium und Nitrat aufweisen. Natriumarm sollte auch das Mineralwasser für Menschen mit Bluthochdruck sein. Grundsätzlich enthält Mineralwasser in Deutschland viele wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente.
Heil- und Tafelwasser: Gänzlich unterschiedliche Produkte
Im Gegensatz zum Etikett des Mineralwassers, das amtlich vergeben werden muss, hat das Heilwasser eine erhöhte Menge an bestimmten Mineralstoffen und eignet sich daher gut zur Vorbeugung, Linderung oder Heilung von gesundheitlichen Beschwerden. Die Wirkung des Heilwassers, und welches sich so nennen darf, muss wissenschaftlich nachgewiesen sein. Analog zum Mineralwasser stammt auch das natürliche Heilwasser aus unterirdischen Wasservorkommen und ist daher vor Verunreinigungen geschützt. Es ist für das natürliche Heilwasser auch Pflicht, dass dieses am Quellort direkt in Flaschen abgefüllt wird. Heilwasser ist ebenso frei auf dem Markt erhältlich, seine Zulassung hat es jedoch nach dem Arzneimittelrecht. Auf dem Etikett von Heilwässern können Sie stets nachlesen, bei welchen gesundheitlichen Problemen das jeweilige Wasser Unterstützung bietet. Die gesundheitsfördernde Wirkung muss nachgewiesen sein, so können etwa Heilwasser mit hohem Kalziumgehalt dabei helfen, dem Knochenschwund bzw. der Osteoporose vorzubeugen. Eine hohe Konzentration von Hydrogenkarbonat kann wiederum zur Linderung von Sodbrennen beitragen, während ein hoher Sulfatgehalt bei Verstopfung helfen kann. Im Gegensatz zum Mineral- und Heilwasser handelt es sich beim Tafelwasser um ein industriell hergestelltes Produkt, bei dem verschiedene Wässer miteinander gemischt werden. In dieser Weise ist es zum Beispiel üblich, dass Leitungs- und Meerwasser vermischt werden. Zusätze wie Kochsalz und weitere Mineralsalze sind beim Tafelwasser zudem gang und gäbe. Es kann zum Tafelwasser somit konstatiert werden, dass es vor allem einen edel anmutenden Namen, jedoch keine nennenswerte gesundheitsfördernde Wirkung hat. Im Gegensatz zum Mineralwasser wird es in Restaurant üblicherweise gezapft, wohingegen natürliches Mineralwasser ausschließlich in der Flasche serviert werden darf. Besonders teure Luxuswässer haben zudem keine nennenswerten Vorteile, die den meist sehr hohen Preis rechtfertigen könnten. Meist basiert der hohe Preis auf dem Marketing des Herstellers, dem edlen Design von Flaschen sowie auf dem Ambiente, in dem es serviert wird. Dazu werden die Luxuswässer oft international über weite Wege transportiert, um dann auf entsprechenden Karten von Restaurants als edle, international-exquisite Wässer zu stehen. Eine weitere Wassersorte, die aus unterirdischen Vorkommen stammt und zudem direkt am Quellort in Flaschen abgefüllt wird, ist das Quellwasser. Dieses erhält im Gegensatz zum natürlichen Mineral- oder Heilwasser jedoch kein amtliches Siegel. Doch das Quellwasser muss natürlich dennoch sämtliche Kriterien erfüllen, welche für Trinkwasser vorgeschrieben sind.
Das deutsche Leitungswasser: Oft besser als gedacht
Besser als oft gedacht ist das Leitungswasser in Deutschland. Das Leitungswasser ist vielen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Es wird aus Grundwasser und Oberflächenwasser gewonnen. Grundwasser ist zu zwei Dritteln enthalten, Oberflächenwasser zu einem Drittel. Im Gegensatz zum Grundwasser entstammt das Oberflächenwasser aus Flüssen, Talsperren und Seen. Leitungswasser darf mit Chemikalien behandelt werden, dies ist laut Trinkwasserverordnung so gestattet. Leitungswasser ist laut dem Umweltbundesamt ohne Weiteres trink- und genießbar. Wenn Sie kein Wasser benötigen, das über bestimmte Inhalts- und Mineralstoffe verfügt, sondern lediglich Ihren Durst stillen möchten, dann können Sie ohne Weiteres zum Leitungswasser greifen. Das Leitungswasser unterliegt strengen Vorgaben und Vorschriften - Sie können sich in Deutschland also stets darauf verlassen, qualitativ hochwertiges Trinkwasser in den Wasserleitungen zu finden. Darüber hinaus enthält es auch Mineralstoffe, deren Zusammensetzung sich jedoch von Region zu Region unterscheidet. Bei örtlichen Wasserversorgern können Sie sich darüber informieren, wie die Zusammensetzung bei Ihnen vor Ort genau beschaffen ist. Häufig können die Angaben zum örtlichen Leitungswasser sogar im Internet auf den entsprechenden Seiten der Wasserversorger nachgelesen werden.